Cineville für Dein Kino

Cineville Deutschland: Informationen für Kinos

Cineville Niederlande: eine Erfolgsgeschichte 

Cineville wurde 2008 in den Niederlanden gegründet und hat sich zum erfolgreichsten Marketinginstrument für Kino und Film in Europa entwickelt. Nationale Ableger entstehen gerade in Belgien und in Österreich. In den Niederlanden sind fast 60 Kinos in über 20 Städten Teil des Systems, bei einer mittleren fünfstelligen Zahl von Abonnent*innen. Die AG Verleih hat Cineville bei ihrem International Distribution Summit 2022 als Best-Practice-Modell vorgestellt.

Das Projekt

Cineville ist ein Kino-Abo von Cineast*innen für Cineast*innen. Cineville bietet für einen festen monatlichen Preis ein Kinoabo an, das unbegrenzten Zugang zu den Vorstellungen aller teilnehmenden Kinos gewährt. Cineville ist dabei mehr als ein Abo oder eine Dauerkarte: Cineville ist eine Einladung an die Zuschauer*innen, Teil einer lebhaften, engagierten Film- und Kino-Community zu werden. Cineville betreibt gemeinsames, überregionales Marketing für das Programm der teilnehmenden Kinos, organisiert gemeinsame Veranstaltungen und bietet Club-Events an.

Cineville wird ab 2024 in Deutschland angeboten, zunächst in einer Pilotphase in vier Städten: Hamburg, Köln, Freiburg und Nürnberg. So schnell wie möglich soll das Projekt dann auf ganz Deutschland ausgeweitet werden. Eine Bewerbung als teilnehmendes Kino ist ab sofort möglich. Idealerweise bewerben sich mehrere oder alle Arthouse-Kinos einer Stadt oder Region gemeinsam -  je mehr Kinos an einem Ort dabei sind, desto attraktiver wird das Modell für die Cineville-Mitglieder.

Cineville Deutschland e.V. ist eine Initiative von Kinos in Hamburg, Köln, Nürnberg und Freiburg. Die Gründungskinos sind: Abaton Hamburg, Zeise Kinos Hamburg, Filmhaus Nürnberg, Casablanca Filmkunsttheater Nürnberg, Odeon Köln, Off Broadway Köln, Harmonie, Friedrichsbau und Kandelhof Freiburg.

Cineville Deutschland wird von FFA und Europa Cinemas bei der Umsetzung und Anlaufphase unterstützt.

Warum lohnt sich Cineville für mein Kino?

Als bundesweites Abonnement-System ist Cineville für Kinokund*innen attraktiver als ein Kinoabonnement in einem einzelnen Haus – insbesondere, wenn in einer Stadt viele Kinos teilnehmen. Von mehr Abonnent*innen profitieren alle teilnehmenden Kinos.

Cineville bewirbt das Programm der teilnehmenden Kinos. Cineville ermöglicht Kooperationen, gemeinsame Veranstaltungen und kinoübergreifende Marketingkampagnen und ergänzt und unterstützt so das lokale Marketing der Kinos vor Ort.

Cineville-Abonnent*innen gehen öfter und regelmäßiger ins Kino: Als Abomodell stabilisiert Cineville die Kinoeinnahmen und führt zu einer höheren Auslastung. In den Niederlanden hat das Cineville-Abo dazu beigetragen, die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Kinos deutlich abzumildern.

Die Flatrate-affinen Cineville-Abonnent*innen sind jünger als die durchschnittlichen Arthouse-Besucher*innen. Cineville ist damit ein ideales Instrument zur frühzeitigen und langfristigen Kundenbindung.

Cineville-Abonnent*innen sind risikofreudig und leisten sich Experimente. Sie gehen öfter ins Kino und dabei probieren sie auch kleine und unbekannte Filme aus. Damit stärkt Cineville die Kulturform Kino.

Cineville ist ein sympathisches Kinoabo von Cineast*innen für Cineast*innen. In den Niederlanden identifizieren sich die Cineville-Kund*innen mit Cineville, erfahren sich als Premium-Gäste und werden so zu Mikro-Influencer*innen für gutes Kino.

Cineville läuft seit 15 Jahren erfolgreich in den Niederlanden und wird derzeit in Österreich und Belgien eingeführt. Von den bisher gemachten Erfahrungen kann Cineville Deutschland profitieren.

Häufige Fragen

Was kostet das Abo?

Für Abonnent*innen unter 26 Jahre wird die Mitgliedschaft lediglich 22€ im Monat kosten, für über 26-Jährige sind es 24€. Die Mindestlaufzeit beträgt 4 Monate, danach ist das Abo monatlich kündbar. Wer sich direkt auf ein ganzes Jahr festlegt, zahlt unabhängig vom Alter einen reduzierten Preis von 20€ im Monat.

Wie werden die Abos verkauft?

Der Verkauf der Abos läuft über die zentrale Cineville-Webseite. Das Abo wird monatlich bezahlt und wird, falls keine Kündigung erfolgt, nach Ablauf der Mindestlaufzeit jeden Monat automatisch verlängert. Eine Mitgliedschaft kann selbstverständlich auch verschenkt werden.

Für welche Vorstellungen gibt es freien Eintritt?

Für welche Vorstellungen der freie Eintritt gilt, legt das jeweilige Kino fest, wobei alle regulären Vorstellungen Teil des Abos sein sollen. Ausgenommen sind in der Regel Nicht-Kino-Veranstaltungen (Konzerte, Lesungen etc.), Angebote von Drittanbietern, also z.B. Vorstellungen im Rahmen von Filmfestivals, sowie Vorstellungen, für die höhere Eintrittspreise gelten.

Wo ist die Cineville-Karte gültig?

Die Abonnent*innen können die Karte bundesweit einsetzen. Das erhöht auch die Attraktivität für Menschen, die pendeln, heimkehrende Studis und ermöglicht einen Einsatz auf Reisen. Eine Kompatibilität mit dem Cineville-System in anderen Ländern ist zunächst nicht vorgesehen.

Wie funktioniert die Abrechnung zwischen Kunde, Kino und Verleih?

Die Kund*innen können Kinotickets über die Webseite von Cineville reservieren oder direkt vor Ort im Kino erwerben. Das Kino erhält für diese Tickets einen fixen Betrag. Das Ticket wird über eine Schnittstelle direkt im Kassensystem des Kinos verbucht und vom Kino regulär mit dem Verleih abgerechnet.

Von den Einnahmen aus den Aboverkäufen werden maximal 10% für Verwaltung und Marketing verwendet. Der Rest wird über die interne Ticketabrechnung an die Kinos und Verleiher ausgezahlt.

Müssen eigene Rabattsysteme abgeschafft werden?

Nein. Cineville kann neben anderen Systemen (Mehrfachkarten, Mitgliedschaften o.ä.) bestehen – eventuell werden diese aber obsolet.

Ist das System finanziell tragfähig?

Die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass das System sich nach einer Anlaufphase, in der es überproportional genutzt wird, und ab einer gewissen Zahl an verkauften Abos trägt: Die Zahl der Kinobesuche pro Abo und Monat pendelt sich zwischen 1,7 und 2,5 ein.

Darf jedes Kino mitmachen?

Cineville ist nicht nur ein Abosystem, sondern auch eine gemeinsame Marketing-Plattform für Arthouse-Kino. Damit ist eine Beteiligung von Kinos wie Multiplexen, die ihren Programmschwerpunkt nicht im Arthousebereich haben, nicht vorgesehen. In Österreich sind beispielsweise Mitglieder von Europa Cinemas (und Kinos, die zwar nicht Mitglied sind, aber die Kriterien erfüllen) zugelassen. Das System ist offen für kommunale und nichtgewerbliche Kinos mit regulärem Spielbetrieb.

Technisch notwendig ist ein elektronisches Kassensystem mit den entsprechenden Schnittstellen. Für die gängigen Kassensysteme werden Schnittstellen im Zuge der Pilotphase programmiert. Individuelle Kassensysteme erfordern ggf. individuelle Anpassungen.

Wie positionieren sich die Verleiher zu Cineville?

Cineville genießt in den Niederlanden einen ausgezeichneten Ruf, insbesondere auch bei den Verleihern. Bisherige Rückmeldungen der Verleiher aus dem Filmkunst- und Arthouse-Bereich sind extrem positiv.

Ist Cineville nur ein System für die Großstädte?

Cineville spricht erfahrungsgemäß einerseits ein junges Publikum an, das Erfahrung mit Abosystemen hat, und in zweiter Linie auch ein älteres, filmkunstinteressiertes Publikum. Es ist besonders attraktiv, wenn in einem Ort oder einer Region mehrere Kinos bei Cineville teilnehmen. Das macht Cineville für größere (Universitäts-)Städte besonders naheliegend, aber auch an kleineren Standorten kann Cineville funktionieren.

Kontakt bei Interesse

Eine Bewerbung als teilnehmendes Kino ist ab sofort möglich. Bei Interesse meldet Euch gerne bei contact@cineville.de. Bitte übermittelt in diesem Fall folgende Angaben:  

  • Name einer Kontaktperson

  • Zahl der Leinwände

  • Mitgliedschaft in Verbänden und Europa Cinemas

  • Verwendetes Kassensystem


AG Cineville Deutschland e.V.:

Felix Grassmann (Abaton Hamburg)
Matthias Elwardt (Zeise Kinos Hamburg)
Christian Schmalz (Off Broadway Köln)
Jürgen Lütz (Odeon Köln)
Mikosch Horn (Filmhaus Nürnberg)
Matthias Damm (Casablanca Filmkunsttheater Nürnberg)
Michael Isele (Harmonie Arthaus Freiburg)